Was ist wirklich wichtig für eine optimale Weinlagerung?
1. von 6 Schlüssel-Faktoren: Lagerfähigkeit

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Wenn über Weinlagerung gesprochen wird, dann ist die Rede schnell von der ‘richtigen’ Temperatur – und wie wichtg es sei, dass diese nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt und immer schön stabil bleibe.

Dem wäre im Grunde nichts entgegenzuhalten, wenn dabei nicht oft vor lauter Temperaturversessenheit das Wichtigste in Vergessenheit geraten würde.

Es ist ein bisschen wie mit dem König, der keine Kleider trug: da wird an halben Graden der richtigen Weintemperatur herumphilosophiert, aber dieselbe Flasche ist während Monaten im Schaufenster gestanden. Oder man lagert Flaschen mit Korkzapfen, welche man einfach ihrem Schicksal überlässt – und dabei riskiert, dass die Korken undicht werden, Schimmel ansetzen oder Gerüche übertragen. Selbst Labor-Temperaturbedingungen reichen alleine nicht aus, um sicherzustellen, dass ein Wein über längere Zeit intakt bleibt oder sich gar positiv entwickelt.

In diesen in loser Folge zusammengestellten Artikeln schauen wir uns 6 wesentliche Faktoren an, welche im Zusammenspiel ausschlaggebend dafür sind, dass Wein auch nach jahrelanger, gar jahrzentelanger Lagerung geniessbar bleibt, oder sogar noch besser, feiner, differenzierter wird.

 

1. Schlüssel-Faktor: Lagerfähigkeit

Jetzt trinken:
Zuerst gilt es einmal festzustellen, dass längst nicht jeder Wein sich zur Lagerung eignet. Es gibt Tropfen, die ‘perfekt’ daherkommen, kaum sind sie abgezapft. Das gilt oft für leichte Weine, aber auch immer mehr für schwere, ausgebaute, jedoch ‘modern’ fermentierte Produkte. Weine also, welche vom Winemaker (ein übles Wortgebilde) während des Vinifizierungsprozesses so strukturiert und beinflusst werden, dass der Wein, kaum in der Flasche, daherkommt, als habe er schon 10 Jahre im Keller gelegen und einen zumindest ersten Eindruck erweckt, er habe diese durch die Lagerung gewonnene Feinheit und Raffinesse inne. Die ‘sofort konsumieren’ Mentalität hat auch vor dem Wein nicht halt gemacht.

Lagern:
Dann sind da die traditionell fermentierten Weine. Sie müssen sich selbst in der ‘alten Welt’ (Frankreich, Italien, Spanien) je länger je mehr ihren Platz erkämpfen, werden doch auch in vielen Weingütern dieserorts vermehrt ‘fertig ausgebaute’ Produkte feilgeboten.
Nun gibt es aber immer noch, und in diversen Gegenden gar wieder vermehrt,  die Weingüter, welche sich insofern einen Schritt zurücknehmen, als dass sie die Natur, die Erde, den Wind, das Wetter und die Sonne den Wein ‘machen lassen’. Kein ehrgeiziger ‘Wine Maker’, der den Wein ‘macht’, sondern  geduldige Hüter, welche den Wein pflegen. Den Wein ‘machen’ zu wollen, wäre anmassend – und führte zu fragwürdigem Resultat, so der Wortlaut dieser Hüter des Weins. Die Natur lässt uns solche Abkürzungen (Wine-Making) nicht ohne Abstriche durch. Spätestens beim Schwenken des Glases wird das dem echten Geniesser bewusst.
Was aus solch im wörtlichen Sinne ‘geerdeter’ Philiospie entsteht, sind naturverbundene, intensive, manchmal gar ungestüme Weine, welche nach alter Tradition, aber mithilfe aktuellstem Wissen erzeugt wurden und oft durch jahrelange Lagerung besser, oder gar herausragend werden.

Sind im Holz ausgebaute Weine lagerfähig? Die Antwort ist: ‘it depends’. Die Tannine, welche aus dem Holz in den Wein übergehen, haben eine konservierende Wirkung und machen Fass-ausgebauten Wein tendenziell lagerfähiger. Weitere wichtige Konservatoren sind Alkoholgehalt, Zucker-  sowie Säureanteil. Je mehr davon, desto lagerfähiger der Wein. Die beiden letzteren sind insbesondere für die Lagerung von Weisswein massgebend. Es wäre nun jedoch vermessen, jeden Wein, der ‘Barrique’ gesehen und einen hohen Alkoholgehalt hat, als besonders lagerfähig zu bezeichnen. Es kommen weitere Faktoren hinzu – insbesondere die Art der Vinifizierung kann einer späteren Lagerung zu- oder abträglich sein. Es ist in jedem Fall ratsam, sich beim Kauf oder in einschlägiger Literatur schlau darüber zu machen, welchen Wein man wie lange lagern sollte, um ein möglichst optimales Genuss-Erlebnis zu erzielen.

Es gibt je nach Wein erhebliche Unterschiede, wie lange dieser gelagert werden sollte – und wie lange er gelagert werden ‘kann’. Je länger Wein gelagert wird, desto wichtiger wird die fachgerechte Lagerung, sprich, die Berücksichtigung der in dieser Blog-Serie besprochenen 6 Schlüssel-Faktoren. Liegt eine Kiste Wein nur ein paar Monate im Keller, braucht man sich über optimale Lagerungsbedingungen kaum den Kopf zu zerbrechen.
Generell kann man sagen, dass eine 1 bis 2 jährige Lagerung für sehr viele rote Weine, die ganz leichten mal ausgeklammert, sich tendenziell positiv auswirkt.

Geniessen:
Mancher Wein gewinnt oft schon in dieser relativ kurzen Lager-Zeit: er wird erst wirklich geniessbar, sprich,  weniger hart, weniger rauh, weniger sauer, dafür geschmeidiger, eben runder.
Sehr lagerfähige Weine hingegen können nach langjähriger Lagerung im wörtlichen Sinne verwandelt werden: wie die Raupe zum Schmetterling. Was vorher hart, unausgewogen, vielleicht sauer oder gar bitter erschien, wird nun ein Höhepunkt des Genusses. Warum würde man sonst diese Tropfen über halbe oder gar ganze Generationen hinweg wie seinen Augapfel hüten?

 

Zusammenfassend kann man sagen: Die ‘Convenience-Food’ Kultur hat auch vor dem Wein nicht halt gemacht. Convenience-Produkte brauchen nicht gelagert und gehegt zu werden, sondern sind zum unmittelbaren Verzehr gedacht. Erzeugnisse hingegen, welche im Rhythmus der Natur gebildet und ausgebaut wurden, eignen sich tendenziell nicht für ungeduldigen ‘hier und- jetzt’-Konsum. In der Flasche angekommen, sind sie im Gegensatz zu den ‘Convenience-Weinen’ oft noch nicht fertig. Man sollte bei derartigen Weinen auch nach der Abfüllung sorgsam dem Takt der Natur folgen und dem Wein die Geduld und die Zeit zollen, die er braucht, um sich zu seinem ganzen Potential zu entfalten.

Weinlagerung: 2. von 6 Schlüssel-Faktoren: Ruhe

Dusty Wine Cellar

Wein mag es, wenn er ruhig liegen darf. Wein sollte nicht geschüttelt, möglichst wenig erschüttert werden. Je älter der Wein, desto sensibler kann er auf Erschütterung reagieren.

Nun ist die Frage naheliegend, wie es sich dann mit dem Transport des Weins verhält. Wenn der Weinhändler Karton-weise Wein via Kurier oder Postbote anliefert – was macht das mit dem Wein? Wird er da nicht mittelmässig bis kräftig durchgeschüttelt?
Und ob! Er wird! Und das ist Stress pur.
Je älter der Wein, desto delikater wird das ganze. Ein alter Wein, der dem Ende seiner Lagerfähigkeit entgegengeht, kann durch einmaliges unvorsichtiges Schütteln ungeniessbar werden. Wein, welcher vom Weinhändler angeliefert wird, ist in den allermeisten Fällen noch so jung oder zumindest so kräftig, dass ein Transport unbeschadet überstanden wird.

Nichtsdestotrotz sollte ein Transport nicht unterschätzt werden. Experten sind sich weitgehend einig, dass Wein nicht unmittelbar nach dem Transport genossen werden sollte. Er kann unrund, unfertig, sauer wirken. Den transportierten Wein nur schon während einiger Wochen ruhig lagern kann Wunder wirken.

Was heisst das also nun für die Weinlagerung? Zum Beispiel, dass es keine gute Idee ist, das Weingestell oder den Weinklimaschrank direkt neben den Wäschetrockner zu stellen (übrigens nicht nur wegen der Erschütterungen, sondern nicht zuletzt auch wegen der exrem trockenen Luft, die der Wäschetrockner abgibt). Keller in Altbauten, welche dicht an vielbefahrene Strassen grenzen, sind für die Weinlagerung ebenfalls nicht günstig.

Bei Lagerung in Weinkühlschränken ist überdies darauf zu achten, dass bei Kompressorgeräten der Kompressor gut gedämpft gelagert ist, da ansonsten dessen Vibrationen auf den Wein übertragen werden können.

Im Übrigen ist besonders bei älterem Wein allzuhäufiges hervornehmen, umplatzieren etc. zu vermeiden. Und wenn die Flasche doch hervorgenommen werden muss, dann bedächtig, langsam und mit ruhiger Hand. Die Flasche wird auch beim herausnehmen liegend belassen, nicht unnötig herumgedreht und keinesfalls hart abgestellt.
Das gilt insbesondere dann, wenn der Wein getrunken werden soll. Es können sich Sedimente – allenfalls Weinstein im Wein befinden. Diese liegen auf der Unterseite der zuvor liegenden Flasche. Idealerweise wird die Flasche in dieser Position (in Schräglage) belassen, bis sie eingeschenkt bzw. dekantiert wird.

Weinlagerung: 3. von 6 Schlüssel-Faktoren: Lichteinfluss auf Wein

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Wieviel Wein haben wir schon in Wohnzimmern, in Restaurants, Hotels oder gar in Weinshops ‘ausgestellt’ gesehen! Am Tageslicht. Im Schaufenster. Oft direkt an der Sonne. Manchmal während Monaten, wenn nicht gar Jahren. Nimmt man so eine Flasche dann in die Hand, stellt man fest, wie die Flüssigkeit heller, transparenter, ev. gar farbverändert geworden ist.

Warum mag Wein kein Licht? Es geht hier wesentlich um die UV-Einstrahlung, welche im Wein chemische Reaktionen auslöst, welche die Struktur des Weins verändern.

Ein wichtiger, oft unterschätzter Faktor für die Lagerfähigkeit von Wein ist, welche Menge an Licht er während seiner Lagerung abbekommt. Je mehr UV-Einstrahlung Wein aushalten muss, desto mehr reduziert sich seine Haltbarkeit. Das ist auch der Grund, warum insbesondere Rotwein nur äußerst selten in Flaschen aus Weißglas angeboten wird: Buntglas (grün oder braun) hält wesentlich mehr UV-Strahlung ab, kann dessen negativen Einfluss aber auch nicht völlig verhindern. Daher sollte Wein nur an lichtgeschützten Orten aufbewahrt werden. Beispielsweise in der Speisekammer, im Keller oder in speziell angemieteten Lagerräumen. Wenn Weinklimaschränke zur Lagerung verwendet werden, ist darauf zu achten, dass, falls Glastüren zum Einsatz kommen, diese mit UV-Filter ausgestattet sind.

Ein weiterer Indikator sind die Etiketten. Wenn diese vergilbt oder ausgebleicht sind, ist von einem Kauf abzusehen.

Weinlagerung: 4. von 6 Schlüssel-Faktoren: Luftfeuchtigkeit

humid wine cellar

 

Welches ist eigentlich die ideale Luftfeuchtigkeit für Wein?

Im Prinzip je feuchter desto besser. Wir kennen das von den Weinkellern und Lagern von so manchem Weinproduzenten. Da liegen Fässer und Flaschen in feuchten bis hin zu tropfnassen Gewölben, Kellern oder gar Höhlen. Die Luft hat in solcher Umgebung nicht selten einen Feuchtigkeitswert von 90% oder mehr. Und oft findet man an diesen Orten Schimmel an den Wänden, in den Ecken, manchmal auch an schon lange lagernden Flaschen.
Und hier beginnt das Problem: Man möchte seinen Wein im eigenen Keller oder Weinkühlschank möglichst ideal, also kühl und mit genügend Luftfeuchte lagern, jedoch gerne ohne die lästigen Nebeneffekte wie Schimmel, stehende Nässe oder verschrumpelte Etiketten.

Daraus ergibt sich eine für den Heimgebrauch ‘ideale’ relative Luftfeuchtigkeit von ca. 60 bis 70 Prozent. Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit kann der Korken austrocken, bei zu hoher provoziert man die oben erwähnten Probleme.

 

Brauche ich ein aktiv geregeltes Luftbefeuchtungssystem im Weinklimaschrank?

Dies hängt von der Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Raum ab, in welchem der Weinklimaschrank aufgestellt ist. Wenn die Luft, welche die Weinflaschen umgibt, während Wochen oder gar Monaten zu trocken ist (kleiner ca. 50%),  können die Korkzapfen austrocknen, was zur Folge hat, dass Sauerstoff in die Flasche eintritt. Sobald dies geschieht, wird der Wein aufgrund der resultierenden  Oxidation innert kurzer Zeit schlecht. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Weinflaschen liegend gelagert werden sollen. Der Grund ist, dass der Korkzapfen auf diese Weise innenseitig durch den Wein nass gehalten wird und dadurch auch bei längerer Lagerung dicht bleibt.
Qualitativ gute Korkzapfen ertragen eine Phase trockener Luft besser als Korken minderer Qualität. Leider bewegt sich die Qualiät des Naturprodukts Kork aufgrund Mangel an Rohmaterial tendenziell nach unten.

Die Luftfeuchtigkeit wird in handelsüblichen Weinkühlschränken (auch bei SWISSCAVE) passiv geregelt. Das durch die Kühlung entstehende Kondenswasser wird genutzt, um die gewünschte Feuchtigkeit im Schrank  (60% oder höher) zu erreichen.  Dies funktioniert bei normalen Wohnraumbedingungen gut (ca. 20°C und 50%-60% Luftfeuchtigkeit).
Wenn nun aber die Raumtemperatur, z.B. im Keller, 14 Grad oder kälter ist, kühlt der Weinklimaschrank kaum oder gar nicht mehr. Dadurch wird auch die gewünschte zusätzliche Feuchtigkeit durch Kondensbildung nicht mehr gewonnen. Wenn der Raum noch kälter ist, kommt das im Weinklimaschrank integrierte Heizsystem zum Einsatz. In diesem Fall verschärft sich die Situation, da der Innenraum durch den Heizvorgang trockener gemacht wird. Oder die Raumluft wird während der kalten Jahreszeit schlicht mehr und mehr trocken, was natürlich auch die Feuchtigkeit im Weinklimaschrank nach unten bewegt.

In solchen Fällen ist die passive Befeuchtung mittels Kondensbildung nicht mehr ausreichend oder schlicht unwirksam (wenn nicht gekühlt wird, entsteht kein Kondensat) und eine aktive Luftbefeuchtung sollte in Betracht gezogen werden. Eine solche besteht aus einer Luftfeuchtigkeitsregelung, einem Wasserzerstäuber und einem Wassertank (es wird Wasser von extern zugeführt).

 

Kritische Szenarien mangelnder Luftbefeuchtung

In den folgenden drei Szenarien sollte mittels aktiver Luftbefeuchtung sichergestellt werden, dass die den Wein umgebende Luft auf eine genügend hohe Feuchtigkeit (60% bis 70%) gebracht wird:

Szenario 1:
Normale Raumtemperatur (ca 20° oder höher), jedoch während längerer Zeit (Monate) trockene Luft im Raum (unterhalb ca 45%). Dies trifft tendenziell eher in den Wintermonaten zu.

Szenario 2:
Raumtemperatur ist nur ca 12-16°, und Raumluft bewegt sich während längerer Zeit unterhalb 50-55% rel. Luftfeuchtigkeit.

Szenario 3:
Raum ist während längerer Zeit kalt (unterhalb ca. 10-12°), so dass die integrierte Heizung zum Einsatz kommt.

Ein aktiv geregeltes Luftbefeuchtungssystem (bei SWISSCAVE als Option erhältlich) ermöglicht es dem Benutzer, die gewünschte relative Luftfeuchtigkeit auf einen Wert zwischen 60 und 85% einzustellen. Die intelligente Steuerung stellt mittels Sensoren sicher, dass die benötigte Luftfeuchtigkeit mit Hilfe eines piezo-elektrischen Wasserzerstäubers automatisch erreicht und gehalten wird. Es wird dafür destilliertes oder destillatgleiches Wasser verwendet. Beim Einsatz der aktiven Luftbefeuchtung ist der Wert auf 60 – 65% einzustellen. Eine zu hohe Einstellung kann zur Beschädigung der Etiketten oder zu Schimmelbildung im Schrank führen. Es wird empfohlen, die aktive Luftbefeuchtung in Jahreszeiten mit höherer Luftfeuchtigkeit (55% und darüber) nicht zu verwenden (kein Wasser nachfüllen), um eine zu hohe Feuchtigkeit im Schrank zu vermeiden. Die Feuchtigkeit wird nach oben geregelt, nicht jedoch nach unten (keine Trocknungsfunktion).

 

Auf den Punkt gebracht

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass wenn die Luft für den Menschen bzw. die Atmungswege zu trocken wird, auch die Korkzapfen auszutrocknen beginnen und damit der Wein gefährdet wird.
Bei normalen Wohnbedingungen (Luftfeuchte > ca. 50%, Raumtemperatur 20° oder höher) reicht eine passive Luftbefeuchtung im kühlen Weinklimaschrank üblicherweise aus.

Weinlagerung: 5. von 6 Schlüsselfaktoren: Gerüche

Gerüche und Wein

Wie viele andere Lebensmittel kann auch Wein Fremdgerüche unter bestimmten Voraussetzungen annehmen. Zwar ist der Wein durch die Glasflasche und den Verschluss weitgehend davor geschützt. Es gibt jedoch tatsächlich Situationen, wo unerwünschte Gerüche den Wein kontaminieren können.

So sollte Wein nicht neben Heizöl oder anderen Chemikalien gelagert werden. Ebenso ist Vorsicht bei Lebensmittel wie z.B. Gemüse angesagt. Kartoffeln beispielsweise können Pilzsporen auf die Korken übertragen, welche den Geschmack des Weins verändern können.

Nicht wirklich schädlich, aber dennoch potentiell beeinträchtigend auf den Genuss sind auch Rauchgerüche. Da ein geringer Austausch über die Korken der Weinflaschen nicht zu vermeiden ist, sollte Wein nie über einen längeren Zeitraum in Küchen, Garagen oder sonstigen Räumlichkeiten gelagert werden, wo es zu starken Geruchsbildungen kommt. Falls sich die Lagerung an solchen Orten nicht vermeiden lässt oder nur dort möglich ist, sollte über die Anschaffung eines Weinklimaschrankes, der die Fremdgerüche ‘aussperrt’, nachgedacht werden.

Weinlagerung: 6. Schlüsselfaktor: Temperatur

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Schlussendlich geht es bei erfolgreicher Weinlagerung tatsächlich auch um die korrekte Temperatur.

Optimale Temperatur für Weinlagerung:
Wein, sowohl roter als auch weisser, sollte bei 10 – 14°C gelagert werden. Damit wird dem Wein eine optimale Reifung bzw. Entwicklung ermöglicht.

Optimale Temperierung für umgehenden Genuss:
Weisswein sollte nicht kühler als 7-8°C temperiert werden. Und dies nur für einen kleineren Teil der Weissweine – viele werden oberhalb von 10°C getrunken, da sonst ein wichtiger Teil der Aromen verloren geht.

Rote Weine werden auf  max. 16 Grad oder je nach Wein etwas kühler temperiert, da sobald im Glas, der Wein sich innerhalb von wenigen Minuten um ca. 2 Grad erwärmt. Damit ist man schon nach kurzer Zeit beim oberen Temperaturlimit für die meisten Roten. Vereinfacht kann man sagen, dass schwere Rote optimal bei ca 17-19 Grad, einfachere und insbesondere jüngere Rotweine bei 14 – 16 Grad zu trinken sind.

Als grobe Richtlinie für die idealen Trinktemperaturen können folgende Angaben dienen:

Leichte Weiß- oder Roséweine: 9 bis 10 Grad

Edelsüße Weine: 11 bis 13 Grad Celsius

Leichte Rotweine: 14 bis 16 Grad

Schwere Rotweine: 17 bis 19 Grad Celsius

Immer mal wieder werden Temperaturabweichungen in klimatisierten Kellern oder Kühlfächern von Weinklimaschränken thematisiert. Nun variert die Temperatur innerhalb eines Kühlbereichs – zwischen oben und unten – hinten und vorne –  je nach Kühlaktivität und Verhältnis von Aussen- zu Innentemperatur. So ist die Temperatur im unteren Bereich einer grossen Kühlzone tendenziell einige Grade kühler als ganz oben.
Dies kann man sich durchaus zunutze machen, indem man die entsprechenden unterschiedlichen Weintypen unten bzw. oben einlegt. Jeder Wein hat ja seine eigene optimale Trinktemperatur.

Weiterführende Informationen

Sind SWISSCAVE Weinkühlschränke einbaubar?

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Sie können. Nun: Die Produkte von SWISSCAVE sind äusserlich in elegantem Schwarz gehalten – weder zu schwer, noch zu blass –, was es ideal ermöglicht, einen Weinklimaschrank einfach für sich stehen und wirken zu lassen; der Weinschrank als ästhetisches Möbel. Wer braucht schon einen Giacometti, wenn er einen Weinschrank von SWISSCAVE hat? Aber Spass beiseite: ein Weinschrank braucht Platz – keine Frage. Und Platz ist rar. Deshalb sind SWISSCAVE Weinkühler so konzipiert, dass sie problemlos in die Küchen- oder Schrankzeile eingebaut oder in eine Nische gestellt werden können. So wird nicht nur Platz gespart, denn auch das bekannte „Kühlschrankgeräusch“, das durch das Kühlsystem verursacht wird, kann durch den Einbau deutlich gedämpft werden.

Wichtig ist es hierbei, die Luftzirkulation zu verstehen, denn nur dank dieser kann der Weinklimaschrank korrekt arbeiten. Die Lüftungsschlitze befinden sich zum einen vorne in Bodennähe unterhalb der Glastür und dürfen keinesfalls abgedeckt werden. Zum anderen braucht die Luftströmung sowohl hinter dem Schrank 10 cm Platz, um hochströmen zu können, als auch eine Öffnung (ca. 10 x 60cm oder äquivalent) oberhalb des Schranks, damit die warme Luft entweichen kann. Im Falle eines Einbaus kann hier mit einer breiten Schattenfuge, z.B. an der Decke, oder mit schlichten Lüftungsschlitzen gearbeitet werden. Eine ausreichende Hinterlüftung ist das A und O.

Will man die Weine nicht nur anschauen, sondern ab und an auch einen geniessen, so darf bei der Planung auf keinen Fall vergessen werden, dass die Tür auf der Scharnierseite, was bei SWISSCAVE-Produkten im Normalfall der rechten Seite entspricht, um rund 1,5 cm auslädt. Es bieten sich zwei Möglichkeiten. So kann man einerseits den Weinschrank seitlich bündig mit der restlichen Zeile einrichten und die verglaste Tür dafür um ihre Dicke (4 cm) frontseitig hervorstehen lassen. Bevorzugt man andererseits jedoch die Möglichkeit, die Glasfront des Weinschranks bündig mit der übrigen Küchen- bzw. Schrankfront einzubauen, lässt man zur optimalen Einpassung rechts, oder auch rundumlaufend, ca. 2 cm Spiel in Form einer Schattenfuge. Ihre Lust nach Wein wird es Ihnen danken.

Flaschen mit Überformaten und Weinkühlschränke: Unvereinbar?

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Die Zeiten, in denen beinahe alle 0.75 Liter Weinflaschen die normierten Standardmasse aufwiesen,  sind definitiv vorbei.
In den letzten Jahren haben sich Flaschenformen und -längen, welche zum Teil stark von den Normmassen abweichen, zu etablieren begonnen. Dies führt zu neuen Herausforderungen bei der Weinlagerung – und speziell bei der Lagerung in Weinklimaschränken.

Am Markt sind reihenweise Schränke erhältlich, in welchen, wenn überhaupt, ausser mit Standard Chianti oder Bordeaux Flaschen kaum Wein in zwei Lagen hintereinander eingelegt werden kann. Oft bewegen sich die Schranktiefen sogar bei 65cm oder darunter. Hier können selbst Standardflaschen nicht mehr in zwei Lagen eingelegt werden. Als Folge reduziert sich die Füllmenge eines Schrankes um nahezu 50%. Bei der Auswahl eines Weinklimaschrankes ist deshalb sorgfältig darauf zu achten, ob überhaupt – und falls ja, welche Flaschentypen in zwei Lagen eingelegt werden können.

Ein ähnliches Problem stellt sich mit dem Flaschenumfang, ob Champagner, Amarone, oder gar Magnumflaschen: sobald ein Weinklimaschrank mit Auszugstablaren ausgerüstet ist, sind die Zwischenräume zwischen den Tablaren je nach Flaschentyp bald einnmal zu eng. Oder die Tablare werden in grösseren Abständen platziert, was sich dann wieder negativ auf die Gesamtfüllmenge des Schranks auswirkt.

SWISSCAVE Weinklimaschränke gehören unter den Weinschränken mit Standardmassen (B:60cm x T:70cm) zu denen mit den tiefsten Innenmassen, wobei die Tiefe bei den Einzonen-Weinkühlschränken noch um 2.5cm länger als bei den Dualzonen-Weinkühlschränken ist.
Dies resultiert in einer Auszugs-Tiefe, in der insbesondere beim Einzonen-Modell selbst grössere Flaschen hintereinandergelegt werden können. Es kann zwar je nach Flaschenform vorkommen, dass die vorderen Flaschen ein wenig auf den hinteren aufliegen (ganz leicht schräg liegen), was aber für die Lagerung keinen negativen Einfluss hat.

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Nun gibt es seit jüngerer Zeit immer mehr Produzenten, die aus ästhetischen Überlegungen Flaschen mit massiven Überlängen verwenden.
In einem solchen Fall wird empfohlen, dass man z.B. in der hinteren Lage eine Flasche mit Standardgrösse einlegt, während in der vorderen Lage die überlangen Flaschen platziert werden.
Auf diese Weise kann man den grössten Teil des Weinklimaschranks zweilagig belegen.

Mit der Standardbreite von 60cm schränkt man sich bei SWISSCAVE bewusst ein, da die Geräte somit auch in Standard-Einbauflächen (Küche) integriert werden können. Im Weiteren sind die Geräte so auch noch in eine Wohnung transportierbar, was dann bei noch grösseren Formaten zum Problem wird.
Mit einer Aussenbreite von 60cm können 6 Flaschen im Standard 0.75l Format nebeneinader eingelegt werden (in der hinteren Reihe 5). Dickbauchige Flaschen stehen seitlich etwas über den Auszug hinaus, haben jedoch in vielen Fällen immer noch Platz. Bei sehr dicken Flaschen wie z.B. gewisse Burgunder, kann es sein, dass nur 5 Flaschen nebeneinander gelegt werden können. Die maximal ausgelegte Innenbreite bei SWISSCAVE Weinklimaschränken erlaubt jedoch auch hier, dass die meisten Flaschentypen Platz finden.

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Für Champagnerflaschen und Magnum oder gar 3-Liter Flaschen sind das unterste, wie auch das oberste Fach breiter ausgelegt, damit auch diese Flaschen Platz finden.
Überdies können einzelne Tablare mit einem Handgriff herausgenommen werden, was dann Platz schafft für grössere Mengen an z.B. Champagnerflaschen.

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Ästhetische Aspekte von Weintemperier-Schränken (Farben, Oberflächen, Finish)


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SWISSCAVE hat einen hohen Anspruch an Ästhetik. Dieses Ziel wird mit einem Erscheinungsbild erreicht, dass durch einfache Linienführung, ehrliche Materialienwahl und Zurückhaltung mit Farben einem tendenziell puristischen Leitbild folgt.

Die Technik steht bei SWISSCAVE nicht für sich selbst, sondern ist einzig der optimierten Lagerung des Weins verpflichtet. Das heisst, obwohl überdurchschnittliche Funktionaliät angeboten wird, sind die Bedienelemente, Displays etc. dezent und unauffällig angeordnet, sowie bewusst simpel und einfach in der Nutzung.

Obschon die schlichte und puristische Ästhetik von SWISSCAVE unumstritten ist, erreichen uns gelegentlich Fragen zu Details des Designs bzw. der Ästhetik unserer Weinklimaschränke. Im folgenden werden eine Reihe ästhetischer Aspekte wie Farbe, Beleuchtung, Materialienwahl und Erscheinung besprochen.

WL450FL SapeleModel WL450FL (Ambiente Ausstattung)

 

Ambiente, Präsentation der Flaschen, Beleuchtung

Je nach Einsatzgebiet kann ein Ambiente gefragt sein, welches den Weinklimaschrank zum Blickfang macht. So zum Beispiel in Restaurants und Hotels, aber auch beim distuinguierten Weinliebhaber zuhause. Dafür hat SWISSCAVE eine exklusive  Ausstattungsvariante mit hochwertigen, rötlich-braunen Rohholzauszügen aus tropischem Sapele (Mahagoni) Holz, sowie einer dezenten Ausleuchtung des gesamten Schrankinhalts  geschaffen. Sämtliche Auszüge von oben bis unten werden gleichmässig mit warmem Licht in die Farbe ‘amber’ gehüllt, was den Schrank zum visuellen Magneten macht. Bei den Präsentations-Auszügen (Schrägtablare), wie auch bei ausgezogenen Flachtablaren sind so die Etiketten lesbar, ohne Bedarf an zusätzlichen Lichtquellen.

 

Türöffnung – links oder rechts öffnend?

In der Branche haben sich rechtsbandige Türen etabliert, weshalb auch SWISSCAVE-Geräte normalerweise rechtsbandig (nach rechts öffnend) ausgeliefert werden. Es besteht natürlich die Möglichkeit, ein Gerät linksbandig zu bestellen, was insbesondere dann Sinn macht, wenn eine nach-rechts-Öffnung aufgrund der baulichen Gegebenheiten  nicht möglich oder sehr unpraktisch ist (die Black-Edition Modelle sind generell umbandbar). Nun kommt es vor, dass jemand zwei Weinkühlschränke aufstellt, und aus optischen Überlegungen diese beide von der Mitte her öffnend haben will. Davon ist jedoch abzuraten. Wenn z.B. bei zwei Weinklimaschränken die Türgriffe gegeneinander (mittig) angeordnet sind, dann entsteht ein ‘Kleiderschrank-Effekt’, was der Ästhetik abträglich ist. Wenn 2 oder mehr Weinschränke nebeneinander aufgereiht sind, wirkt es aufgeräumter und präsentiert sich schlicht besser, wenn die Türgriffe, und damit die Weinschränke als ganzes, parallel angeordnet sind.

 

Ansicht SeitenwandSeitenansicht (Schrankfarbe Schwarz)

 

Wahl der Schrankfarbe

SWISSCAVE Weinklimaschränke werden standardmässig in Schwarz ausgeliefert. Die Seitenwände sind aussenseitig in Stahlblech gearbeitet, welches schwarz beschichtet ist. Der Finish ist schwarz, matt, mit einer leicht seidenen Oberfläche, welche keine Strukturierung bzw. Musterung aufweist, wie dies auf einigen Archivbildern sichtbar ist. Bei der Schrankauslieferung sind transparente Schutzfolien auf der Schrankoberfläche angebracht, welche vor der Inbetriebnahme entfernt werden können. Innenseitig sind die Wände in Aluminium gefertigt, ebenfalls schwarz beschichtet.

Manchmal wird die Seitenwand in einer Farbe (z.B. rot, braun etc.) gewünscht. Unsere Empfehlung ist jedoch, schwarz zu wählen, da sich der Schrank damit im Hintergrund hält, und der Blick des Betrachters sich auf die repräsentative und aufwendig gearbeitete Fronttüre, sowie die hinter dem Glas sichtbaren Weine fokussiert. Im übrigen tendieren Farben mit anderen Einrichtungsgegenständen zu konkurrieren, bzw. die Farbtöne stimmen selten gut genug mit dem bestehenden Mobiliar überein. Schwarz hingegen hält sich zurück und passt sich dadurch am besten in bestehendes Mobiliar ein.

 

Luftzufuhr und Anordnung der Lüftungs-Schlitze

Bei SWISSCAVE wird die Luftzufuhr über Lüftungsschlitze am Boden ermöglicht. Damit wird die Wegführung der Abwärme sichergestellt. Hier wurde schon festgestellt, dass auf einigen Archivbildern die Lüftungsschlitze sichtbar sind, was der Ästhetik abträglich sein könnte.
In der Realität sind die Lüftungsschlitze schwarz und unter die Schranktüre zurückversetzt, so dass diese nicht sichtbar sind, wenn man nicht sehr weit vom Weinschrank wegsteht (siehe Bild). Dadurch, dass die Lüftungsschlitze zurückversetzt sind, bleiben sie im Schatten – und werden kaum wahrgenommen, auch wenn man die Schränke aus etwas mehr Entfernung in waagrechterer Blickrichtung betrachtet. Der Eindruck bleibt ganz auf der ganzflächigen, in einem feinen Chromstahlrahmen gehaltenen Glastüre, sowie den dahinter liegenden Weinflaschen.

WL450F-FRONTFrontansicht Einzonen-Weinklimaschrank WL450F

Temperaturabweichungen in Weinklimaschränken

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Weinliebhaber wundern sich immer wieder darüber, wie kühl, nicht kühl, kalt oder gar warm der Wein doch sei, welchen sie eben aus ihrem Weinklimaschrank geholt und kredenzt haben.
Welche Temperatur habe ich nun tatsächlich im Weinklimaschrank, welche im Wein selbst? Die auf der Anzeige? oder eine andere?
Warum zeigt die Anzeige auf dem Weinklimaschrank etwas anderes an als mein Thermometer, welches ich in die Weinflasche gestellt habe?
Warum stimmt die angezeigte Temperatur nicht mit der eingestellten überein?

Um diese Fragen zu beantworten, muss zunächst einmal geklärt werden, von welcher Temperatur wir sprechen:

  1. die Temperatur vor oder nachdem der Kompressor gekühlt hat?
  2. die gemessene Temperatur oben, in der Mitte oder unten im Weinklimaschrank?
  3. die Temperatur in der Flasche, welche ich aus dem Weinkühler genommen und geöffnet habe?

Unter Technikern wird der Spruch herumgereicht: “Wer misst, misst Mist”.Diese Binsenwahrheit macht auch vor Weintemperieren nicht halt.

Zuerst einmal gilt es festzustellen, dass Weinkühlschränke mit Toleranzen arbeiten, welche für die Weinlagerung passend sind, d.h. es handelt sich bei Weinkühlern nicht um Laborgeräte. Eine gewisse Temperaturschwankung ist durchaus normal, solange sich die durchschnittliche Temperatur stabil verhält. Für den Wein ist es für die Lagerung nicht wirklich relevant, ob er 2 Grad höher oder 2 Grad tiefer gelagert wird – auch nicht, ob die Temperatur im Schrank einer Wellenbewegung folgt – solange die Durchschnittstemperatur gleich bleibt. Die grosse Masse des Weins ist extrem träge und wirkt ausgleichend, d.h. der Wein macht diese Wellenbewegungen nicht mit, sondern verharrt stabil auf der Durchschnittstemperatur. Die “Ist-Temperatur” Anzeige kann varieren – je nachdem ob der Kompressor und die Ventilatoren gerade arbeiten – und insbesondere, wenn die Schranktür geöffnet wird. Dann kann es Wirbel geben, welche die Anzeige etliche Grade daneben anzeigen lassen – dies hat allerdings auf die Weintemperatur keinen Einfluss.

Innerhalb eines Kühlfachs variert die Temperatur zwischen oben und unten – hinten und vorne –  je nach Kompressortätigkeit und Verhältnis von Aussen- zu Innentemperatur. So ist die Temperatur im unteren Bereich der Kühlzone normalerweise einige Grade kühler als ganz oben, insbesondere beim Einzonenschrank mit seiner grossen Kühlfachhöhe. Dies kann man sich durchaus zunutze machen, indem man die entsprechenden unterschiedlichen Weintypen unten bzw. oben einlegt. Jeder Wein hat ja seine eigene optimale Trink- bzw. Lagertemperatur. Beim Weintemperier-Schrank (2-Zonen-Modelle) hingegen ist, bedingt durch die Kühlsystemanordnung, eine Mindestdifferenz von 5-6° von der oberen zur unteren Kühlzone einzuhalten.

Im folgenden werden 3 Einflussfaktoren näher erläutert:

1. Kompressor / Kühlsystem

Viele Hersteller von Weinkühlern geben eine Temperaturabweichung von +-2 Grad Celsius an. Diese bezieht sich üblicherweise auf die Hysterese, sprich den Einschaltmoment des Kompressors, welcher beispielsweise dann eintritt, wenn der Temperaturfühler im Weinklimaschrank eine Abweichung von 2 Grad von der Solltemperatur misst.
Dies ist jedoch längst nicht die einzige – und auch nicht die grösste Temperaturschwankung, mit der wir uns konfrontiert sehen.

2. Kühlraum Temperatur-Messung

Der Temperatursensor selbst weist auch eine Systemungenauigkeit auf – zumeist im Bereich von +-1 Grad.
Was aber mehr Einfluss hat, ist, wo der Temperatursensor platziert ist. Hier können die Abweichungen im Bereich von 3-6 Grad betragen – je nach Produkt, Kühlraumgrösse und eingesetztem Kühlsystem. Die meist durch eine Konvektionsfläche gekühlte Luft sinkt langsam ab, während sich die wärmere Luft in den oberen Raumbereich bewegt. Insbesondere bei grossen Weinkühlern kann dies zu bemerkbaren Temperaturdifferenzen zwischen unten und oben führen. Zwei-Zonen Weinklimaschränke haben hier den Vorteil, dass die einzelnen Kühlräume kleiner und damit auch die Temperaturdifferenz innerhalb der einzelnen Klimazonen geringer ausfällt. Einige Hersteller arbeiten mit Ventilatoren, um durch eine Umwälzung der Luft die Temperaturunterschiede zu minimieren. Allerdings wirkt sich das auf den Gesamtenergieverbrauch nachteilig aus. Durch einen automatisierten Ein-/Ausschalt-Takt kann der Stromverbrauch des Ventilators wiederum auf ein Minimum beschränkt werden.

3. Die Wein-Temperatur

Wenn Wein aus dem Weinkühler genommen, geöffnet und ins Glas gegeben wird, erhöht sich die Temperatur des Weins innert weniger Minuten um ca. 2 Grad. Dies sollte insbesondere beim Betrieb des Systems als Temperierschrank berücksichtigt werden. Wenn also Weisswein bei z.B. 12 Grad konsumiert werden soll, ist eine Kühltemperatur von ca. 10 Grad einzustellen. Dasselbe beim Rotwein, der bei z.B. 17 Grad getrunken werden soll. Dieser wird demnach auf ca. 15 Grad gekühlt.
Generell sollte sowohl Rot- als auch Weisswein nicht kühler als bei 10 Grad gelagert (man sagt 10 – 14 Grad) – und Weisswein auch nicht kühler als 7-8 Grad temperiert werden. Und auch das nur für einen gewissen Teil der Weissweine – viele werden wärmer getrunken, da sonst ein wichtiger Teil der Aromen verloren geht. Rote Weine sollten tendenziell unter oder bei maximal 16 Grad temperiert werden, was dann im Glas nach kurzer Zeit einer Trinktemperatur von ca. 18 Grad entspricht. Damit ist man bereits beim oberen Temperaturlimit für die meisten Roten. Vereinfacht kann man sagen, dass schwere Rote optimal bei ca 17-19 Grad, einfachere und insbesondere jüngere Weine bei 14 – 16 Grad zu trinken sind.

Solange der Wein im Kühlraum liegt, bewegt sich die Temperatur des Weins im Schnitt der Hysterese des Kühlsystems. Wenn also der Schrank durch den Kühlprozess eine regelmässige Schwankung von z.B. 2 Grad hat, sagen wir die Temperatur schwankt zwischen 12 und 14 Grad, dann ist die Weintemperatur 13 Grad. Dadurch, dass die Flüssigkeit in den Weinflaschen bezogen auf Temperaturdifferenzen ungleich viel träger ist als die Luftmasse im Kühlraum, bleibt die Weintemperatur stabil, auch wenn im Weinkühler die gekühlte Luft einer wellenförmigen Temperaturbewegegung folgt. Dies trifft auch zu, wenn die Temperatur im Weinkühler ansteigt, weil beispielsweise die Türe längere Zeit oder öfters geöffnet wurde. Die Temperatur der Flüssigkeit bleibt, bedingt durch die enorme Masse, stabil.

 

Ergänzende Bemerkungen

Platzierung des Weins im Kühlraum:
Was die Platzierung des Weins im Weinklimaschrank betrifft, kann man sich die Tatsache der Thermodynamik (oben wärmer, unten kühler) zu nutze machen, indem man beispielsweise Weissweine und sehr lange zu lagernde Rotweine eher im unteren, die jüngeren und trinkreifen Rotweine eher im oberen Bereich des Kühlraums platziert.

Umgebungstemperatur:
Ein weiterer Einflussfaktor ist die Umgebungstemperatur. Liegt diese ausserhalb der vom Hersteller angegebenen Betriebstemperaturen, können Temperaturabweichungen auftreten. Dabei ist zu beachten, dass zwischen zwei Betriebstemperatur-Bereichen unterschieden werden muss: Der ideale Betriebstemperatur-Bereich, in welchem der Weinkühlschrank die Soll-Temperatur innerhalb der angegebenen Abweichungen einhalten kann (dieser liegt bei handelsüblichen Systemen oft im Bereich von ca 15 – 30 Grad) – und dem erlaubten Betriebstemperatur-Bereich, welcher sehr viel breiter sein kann (z.B. 0 – 35 Grad), jedoch bei den unteren und oberen Randwerten die Solltemperatur nicht mehr einhält.

Energieverbrauch:
Schlussendlich ist da noch der Energieverbrauch: dieser hängt nebst der Wahl des Kühlsystems und des Isolationswertes nicht, wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird, von der Temperatur-Anzeige auf dem Weinkühlschrank ab, sondern direkt von der tatsächlichen durchschnittlichen Innentemperatur im Verhältnis zur tatsächlichen durchschnittlichen Temperatur im Bereich der Kühlrippen. Will heissen, es sollte sichergestellt werden, dass der Weinklimaschrank so aufgestellt wird, dass eine gute Luftzirkulation entlang der Kühlrippen (zumeist an der Schrankrückwand) sichergestellt ist. Wenn der Weinkühlschrank hingegen in einem kalten Raum steht und mittels Heizschlaufe auf die Solltemperatur geheizt werden muss, hängt der Energieverbrauch nebst der Effizienz des Heizsystems und der Isolation insbesondere von der tatsächlichen durchschnittlichen Innentemperatur im Verhältnis zur tatsächlich durchschnittlichen Umgebungstemperatur ab.

Was ist die richtige Weinkühlschrank-Grösse? – Optimale Platzausnutzung

wine cooler sizes

Wenn über die Flaschenkapazität von Weinschränken gesprochen wird, reduziert sich die Diskussion normalerweise auf zwei wesentliche Faktoren:

1. Wie gross darf der Schrank maximal sein?

2. Wie intelligent ist die Innenraum-Ausnutzung und Einteilung des Lagerschranks gestaltet?

 

WL450FL Sapele openSWISSCAVE Winecooler WL450F Amibente Edition

 

Zur Schrankgrösse:

Weinkühlschränke gibt es in allen Grössen, angefangen bei solchen, die ein paar wenige Flaschen fassen, bis hin zu Schränken, welche man durch keine Tür mehr bringt, die jedoch hunderte von Flaschen fassen. Bei der ganzen Diskussion hat sich herausgestellt, dass bei Menschen, die Wein mögen, und die sich gar mit Weinlagerung zu befassen beginnen, ihr Weinlager sich fast immer über die Jahre vergrössert. Es werden mehr verschiedene Weine erstanden, man beginnt, verschiedene Jahrgänge des gleichen Weins zu lagern, und vor allem, man beginnt zu lagern. Was nichts anderes bedeutet, als dass man mit der Zeit eine beträchtliche Anzahl Flaschen ansammeln wird, um nebst dem laufenden Konsum auch noch Material zum mehrjährigen Zurücklegen verfügbar zu halten. Fazit: Gross ist gut.

Nur: wie gross? Bei SWISSCAVE haben wir uns auf ‚noch transporttaugliche’ Masse festgelegt. Und dann im Bedarfsfall lieber zwei oder mehr Stück. Im Wesentlichen die gleichen Breiten-Masse, wie man sie bei den standardisierten Küchengeräten findet (60cm), einer Tiefe, welche ermöglicht, auch überlange Flaschen in zwei Lagen legen zu können (70cm tief) und mit einer Höhe von ca. 180cm. Diese Masse erlauben den Transport über Treppen und durch Türen, gewähren aber 450 Liter Ladevolumen und damit Platz für über 200 Flaschen.


 

 

1zone

 

Innenraum-Nutzung:

Was die Innenausstattung betrifft, unterscheidet man zwischen zwei Gruppen:

a)     Weinlagerschrank: üblicherweise mit wenigen Tablaren und geschlossener Tür ausgestattet)

b)    Weintemperierschrank: mit sovielen Auszügen bestückt, dass alle Flaschen ohne Ausräumaktion direkt zugegriffen werden können. Oft auch mit Präsentationstablaren (Schräglage), mehreren Temperaturzonen, Glastüre und Innenbeleuchtung ausgerüstet.

Beide, Weinlagerschrank wie auch Weintemperierschrank sind kühltechnisch zumeist so ausgestattet, dass sie gleichermassen für die Weintemperierung als auch für die Weinlagerung genutzt werden können. Die Unterschiede liegen vorwiegend in der oben besprochenen unterschiedlichen Innenausstattung.

In der Praxis haben sich Schränke mit vielen Auszügen bewährt. Die meisten Weintrinker werden es irgendwann müde, jedesmal 20 oder 30 Flaschen vorne herausräumen zu müssen, um an die eine Flasche hinten links zu gelangen, von der man nicht einmal mehr weiss, ob sie auch wirklich noch dort ist.

Viele Auszüge bedeutet etwas geringere Füllmenge, dafür bequemer und direkter Zugriff auf alle Flaschen. Intelligent gestaltete Auszüge erlauben, dass Flaschen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis 2-lagig gelegt werden können (verdoppelt die Füllmenge). Im Weiteren sollten Auszüge so gestaltet sein, dass die Flaschen nicht umherrollen – dass aber trotzdem verschiedene Flaschen-Dicken eingelegt werden können. Auch sollten die Auszüge links und rechts ’gefasst’ sein, damit sie den Lasten über die Jahre standhalten. Dennoch sollten die Auszüge mit einem Handgriff aus dem Schrank entfernt werden können, so dass auch Magnum- und dickbauchige Champagnerflascheneingelegt werden können.